Im Jahr 1998 verständigten sich die Stadt Regensburg und der Freistaat Bayern über das weitere Vorgehen zur Realisierung des Hochwasserschutzes für die Stadt Regensburg.
Als Ziel wurde ein europaweiter städtebaulich und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb zum Hochwasserschutz im gesamten Stadtgebiet von Regensburg angestrebt. Die intensive Einbeziehung der Bürger und Interessengruppen bildete eine wesentliche Grundlage des Wettbewerbs. Zur planerischen Weiterentwicklung wurde das Preisträgerteam aus dem Jahre 2006 beauftragt. Vonseiten der Stadt Regensburg wurde ein Jahr später die städtebauliche Entwicklung des Areals als „Donaupromenade“ in die Wege geleitet.
Die Freifläche am Donaumarkt entstand gegen Ende des 2. Weltkrieges durch Fliegerbomben und die rigorosen Bauplanungen in den 1950/60er Jahren, die ein ganzes mittelalterliches Stadtquartier beseitigten. Als Parkplatz genutzt war der Donaumarkt mit seiner Lage direkt am Fluss lange Jahre in der öffentlichen Diskussion. Auf der Grundlage eines städtebaulichen Konzepts der Stadt Regensburg wurden die vorhandenen Bauquartiere mit der historischen Gassenstruktur baulich ergänzt und mit einer für die Altstadt typischen Mischnutzung neu belebt.
Der Donaumarkt liegt innerhalb des Ensembles der Regensburger Altstadt, die gleichzeitig den Kernbereich des UNESCO-Weltkulturerbes darstellt. Zudem übernimmt die stadträumliche Lage des Donaumarktes eine wichtige Verbindungsfunktion vom Donauufer in die Kernaltstadt. Daraus leitet sich ein sehr hoher Anspruch an die Freiflächenplanung ab, die in direktem Zusammenhang sowohl mit der hochbaulichen Entwicklung des Donaumarktes als auch mit der Personenschifffahrt entlang der Donaulände sowie den Maßnahmen für den Hochwasserschutz steht.
Die Baukörper des neuen Stadtquartiers hatten sich mit dem Museumsstandort für das Haus der Bayerischen Geschichte und dem Wohnquartier auf dem Gelände der ehemaligen Wurstfabrik Ostermeier konkretisiert.
Die beiden Ebenen der Promenade und Lände sind in ihrer Funktion, Nutzung und Gestalt klar getrennt. Die Promenadenmauer mit einem Höhenunterschied von ca. 3 m orientiert sich an den stadträumlichen Bedingungen und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen an den Hochwasserschutz.
Die Grundidee zur Neugestaltung des Donaumarktes basiert auf einem traditionellen Thema und einem homogenen Platzboden von der Fassade zur Balustrade. Auf Höhe der Bavariathek führt eine großzügige Freitreppe von der Promenade zur Lände und damit zur Schiffsanlegestelle. Die zweireihige Allee des benachbarten Marc-Aurel-Ufers wird entlang der Balustrade fortgeführt.
Die Donaulände mit einer Breite von ca. 12 m dient dem Anlegen der Schiffe und gewährt gleichzeitig Platz für Fußgänger, Radfahrer und einen Aufenthalt entlang der Promenadenmauer. Die Mauern, die den Höhenunterschied von ca. 3 Metern zwischen Lände und Promenade abfangen, erfolgen in drei Schichten und ergänzen in der Gesamtheit die Homogenität des Stadtprospekts: die vordere Ebene bildet die Mauer mit einer Brüstung aus Ortbeton, die mittlere Ebene die Brüstungsmauer aus Natursteinverblendmauerwerk und die dritte Ebene die Promenadenmauer aus Natursteinverblendmauerwerk mit einem Geländer. Sie sind aus dem heimischen Kalkstein Wachenzeller Dolomit hergestellt.
Die Promenade wird homogen mit Flossenbürger Granit belegt, einem mittelkörnigen gelbgrauen Granit.