Mit der Stadtplanung in Ingolstadt entwickelten wir in den letzten Jahren Gedanken zur Stadt und Donau. Nach breiter Diskussion in Stadtparlament und Bevölkerung konkretisierten wir 2007 einen neuen Donauzugang am Altstadtrand.
Die Donau war am Rand der historischen Altstadt in Ingolstadt schon lange nicht mehr direkt erreichbar. Dichter Weidenbewuchs dominierte die Uferböschungen, eine Uferbefestigung mit Wasserbausteinen verhinderte den Zugang.
1992 wurde mit der Landesgartenschau, geplant von den Büros Leitzmann, Landschaftsarchitekt und Büro Brand, Architekt, auf der Stadtseite eine Uferpromenade angelegt. Abgänge zum Fluss konnten aber nicht realisiert werden. Seit Jahren bestand daher der Wunsch, diese Situation zu verbessern. Das gegenüberliegende Ufer war bereits im Zuge der Landesgartenschau 1992 zur Donau hin großzügig umgestaltet worden.
Durch einen direkten Zugang vom Museum für Konkrete Kunst, dem zur Donau hin orientierten Skulpturenpark sowie vom Stadttheater aus ist die Donau nun von zwei nebeneinander liegenden Stufenanlagen aus direkt erreichbar.
Die mit Natursteinplatten aus Granit (unterschiedliche Formate in Reihen) belegte Uferpromenade wurde – nicht zuletzt aus Kostengründen – mit einem Belag aus 12 cm starken Betonplatten im Format 120 x 60 cm in Reihen versetzt fortgeführt. Eine schlanke, in leichtem Bogen geformte Ortbetonmauer trennt den Uferweg und den Aufgang zum Hochufer. Die Oberfläche der Mauerscheibe ist fein gestockt.
Die Stufenanlagen wurden aus Betonfertigteilen hergestellt. Sie ruhen auf einer Unterkonstruktion aus Bohrpfählen und darauf gründenden Querlagern.
Bei Planung und Konstruktion der Stufenanlage wie des Wegebelages musste die Dynamik der Donau-Hochwässer berücksichtigt werden: Ein 100-jähriges Hochwasser erreicht die Oberkante der stadtseitigen Promenadenmauer.
Bei der Ausbildung aller Betonbauteile aus unterschiedlicher Produktion – Ortbetonmauer, Fertigteile, serieller Plattenbelag – wurde größter Wert auf ein möglichst homogenes Erscheinungsbild gelegt: Betongrau, das durch den Zuschlagstoff Kies leicht warm abgetönt ist und damit in der Farbigkeit einen verhaltenen bzw. gleichsam selbstverständlichen Übergang zu der vorhandenen „Naturstein“-Promenade erzielt.
Ebenso wurde versucht die in die neue Mauerscheibe integrierte Beleuchtung in analoger Struktur zum Bestand weiterzuführen.