Große Kreisstadt Eichstätt

Bebauungs- und Grünordnungsplan Nr. 69 „Blumenberg-West“ – Große Kreisstadt Eichstätt

Planung: 2017-2021
Größe: 11,3 ha (117 Bauparzellen)
Leistungen: Bebauungsplan und Grünordnungsplan, Umweltbericht, Eingriffsermittlung, Ausgleichsflächenplanung
in Zusammenarbeit mit:
nbundm* Architekten, Ingolstadt (städtebauliches Konzept)
Goldbrunner Ingenieure GmbH, Gaimersheim (Erschließungsplanung)

Die Große Kreisstadt Eichstätt ist neben dem Standort der Katholischen Universität Eichstätt auch das Behördenzentrum für den westlichen Landkreis Eichstätt. Zusätzlich ist mit der Verbindung durch die B 16 eine verkehrsgünstige Lage zur Wachstumsregion Ingolstadt gegeben. Die Lage im tief eingeschnittenen Tal der Altmühl mit hohem Erholungswert führt zu einer hohen Attraktivität als Wohnort. Freie Wohnbauflächen in Eichstätt sind kaum vorhanden, die letzten größeren Baugebiete in Rebdorf und Landershofen sind veräußert und größtenteils bebaut, seitdem wurden keine großen Wohnbauflächen mehr erschlossen. Aufgrund einer weiteren starken Nachfrage an Wohnbauflächen entschied sich die Stadt Eichstätt 2017 zur Aufstellung eines weiteren Bebauungsplans zur Wohnflächenentwicklung.
Südlich angrenzend an den auf der Hochebene über der Altmühl liegenden bestehenden Ortsteil Blumenberg sind im Flächennutzungsplan ca. 15 ha Wohnbauland ausgewiesen. In einem ersten Schritt soll die Wohnbebauung von Süden her entwickelt werden. Ziel der Planung ist es, unter Berücksichtigung des Grundsatzes zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden, eine maßvoll verdichtete Bebauung mit Einzelhäusern und Teile in höher verdichteter Bauweise zu entwickeln. Dem städtebaulichen Entwurf liegt eine Nord-Süd-gerichtete Haupterschließung zugrunde, an der durch Schleifen die Grundstücke angebunden sind. Entlang der Kinderdorfstraße im Westen des Gebietes sowie der Haupterschließung, über die das landesplanerische Anbindegebot an den Ortsteil Blumenberg erreicht wird, sind die verdichteten Baubereiche im mehrgeschossigen Wohnungsbau angeordnet. An den untergeordneten Schleifen finden sich hauptsächlich Einzelhäuser wieder. Insgesamt entstehen auf ca. 5,5 ha Wohnbaufläche ungefähr 280 Wohneinheiten. Davon werden ca. 180 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern bereitgestellt und die die restlichen 100 Wohneinheiten überwiegend in Einfamilienhäusern, aber auch in Doppel- und Reihenhäusern. Weiterhin wird am zentralen Dorfplatz der Bau einer Kindertagesstätte ermöglicht.
Die Lage am Hang beeinflusste hierbei den städtebaulichen Entwurf. So fällt das Plangebiet von Nordwest nach Südost um fast 50 Höhenmeter ab. Deshalb sind hangabwärts der Wohnbebauung entlang des Waldrands mehrere Sickerbecken, die die Versickerung des Niederschlagswassers der Erschließungsflächen ermöglichen, angeordnet. Weiterhin wurde im Bebauungsplan – erstmals in Eichstätt – die Nutzung regenerativer Energien zwingend festgesetzt. Durch die großzügigen Freiflächen in südöstlicher Ortsrandlage wird das Baugebiet in den von der Willibaldsburg einsehbaren Landschaftsraum in Anbindung an das Landschaftsschutzgebiet der Altmühlleite eingegliedert.